Ladesäulencheck 2019: Kampf um Vormachtstellung auf Kosten der Verbraucher

Ladesäulencheck 2019: Kampf um Vormachtstellung auf Kosten der Verbraucher

Preisvergleich von großen Ladesäulenbetreibern in Deutschland Weiterer Text über ots und www.presseportal.de/nr/22265 / Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: “obs/LichtBlick SE”

Hamburg (ots)

Der Ladesäulencheck von LichtBlick geht 2019 in die dritte Runde und bestätigt erneut die schwierige Situation für E-Auto-Fahrer in Deutschland: Hohe Preise, ein unwegsamer Tarifdschungel, eine noch stärkere Ausprägung lokaler Monopole. “Was früher Königreiche und Herzogtümer waren, sind heute im Bereich Mobilität die Ladesäulenbetreiber. Sie bestimmen in ihren Gebieten Verfügbarkeiten, Preise und Handel – legen ihre ganz eigenen Gesetze fest”, sagt Gero Lücking, Geschäftsführer Energiewirtschaft bei LichtBlick. “Der Verbraucher hat keine Wahlmöglichkeiten – ihm wird etwas vorgesetzt, womit er sich zufriedengeben muss”, so Lücking. “So wird die Energiewende im Verkehrssektor scheitern.”

Gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut Statista hat LichtBlick die Tarife der größten Anbieter für Laden ohne Vertrag unter die Lupe genommen. “Egal ob Abrechnungsmethode, Zugang, lokale Monopole oder Kosten – sämtliche Ergebnisse des Ladesäulenchecks 2019 sind alarmierend”, so Gero Lücking. “Eine vollständige, unabhängige Liste aller Ladesäulen in Deutschland ist ebenfalls nicht vorhanden – wie soll es für den Endkunden da transparent und einfach sein?”

Von den zwölf recherchierten Anbietern rechnen nur drei Unternehmen kilowattstundenbasiert, also verbrauchsabhängig ab. Auch 2019 liegen die Preise deutlich über den Durchschnittkosten für Haushaltsstrom (2018: 30,3 Cent) in Deutschland. Spitzenreiter 2019 ist Eon mit 53 Cent pro Kilowattstunde, gefolgt von den Stadtwerken München mit 47 Cent/kWh. Nutzen die E-Auto-Fahrer Roaminganbieter, kommen Gebühren hinzu und es wird noch teurer.

Hinzu kommen die komplizierten Zugangsvoraussetzungen: An einem Ladepunkt muss sich der Nutzer per SMS anmelden, an einem anderen geht es nur per App, Ladekarte oder mit Vorabregistrierung auf der Internetseite. Die genaue Preisauskunft bekommt der Verbraucher meist erst zu sehen, wenn er sein E-Auto mit dem Ladepunkt verbindet. Dabei sind die Ladesäulenbetreiber seit dem 1. April gesetzlich dazu verpflichtet, eine verbrauchsabhängige Abrechnung nach Kilowattstunden zu ermöglichen und geladene Kilowattstunden sowie Kosten klar darzustellen.

Ladestrom teilweise teurer als Benzin

Der Ladesäulencheck hat sich in diesem Jahr nicht nur die Preise pro Kilowattstunde angeschaut, sondern zusätzlich kalkuliert, wie hoch die Kosten für eine Tankfüllung für 100 Kilometer Reichweite wären. Eine Ladung für 100 km an einer Ladesäule von Eon kostet 7,95 Euro, an der gleichen Eon-Ladesäule über den Roaminganbieter “The New Motion” sind es bereits 14,88 Euro, bei “Plugsurfing” sogar 16,36 Euro. “Diese Preise sind schockierend – es ist ein und dasselbe Produkt”, so Gero Lücking. “Ladestrom ist damit teilweise deutlich teurer als Benzin für die gleiche Reichweite. Der Kostenvorteil der Elektromobilität in den laufenden Kosten wird so konterkariert.”

Bevorzugte und sonstige Ladesäulen verdreifachen den Preis bei einem Anbieter

Roaminganbieter erleichtern einen fleckendeckenden Zugang zu Ladesäulen verschiedener Anbieter – aber auch hier schwanken die Preise. Das kann für E-Auto-Besitzer überraschende Folgen haben: “Get Charge” der deutschen Telekom hat zum 1. April die Abrechnung auf Kilowattstunde umgestellt, unterscheidet in ihren Tarifen allerdings zwischen “bevorzugten” und “sonstigen Ladesäulen”. Ist ein Verbraucher mit einem Elektroauto und einer “Get Charge”-Ladekarte im Weser-Elbe-Gebiet unterwegs und muss zwangsläufig an einer Säule von EWE laden (EWE hat eine Marktdurchdringung von 76 Prozent in der Region), zahlt er 89 Cent pro Kilowattstunde und somit 13,35 Euro für 100 Kilometer Reichweite. An einer “bevorzugten Säule” wie von Innogy wären es 29 Cent/kWh. Ein Preisunterschied von mehr als 300 Prozent.

Regionale Monopole dominieren den Markt

Zahlreiche, große Anbieter kontrollieren in einigen Gebieten der Bundesrepublik den gesamten Markt. Durch die mangelnde Konkurrenz können die Unternehmen so Preis, Tarif und Vorrausetzungen für eine Ladung frei von Wettbewerb deutlich oberhalb des Haushaltsstrompreises festlegen. Meistens sind es die regionalen Stromnetzbetreiber und Stromversorger, die sich das Monopol der Ladeinfrastruktur sichern. In Dortmund und Essen dominiert Innogy mit über 90 Prozent den Markt, EnBW kontrolliert mit 75 Prozent die Region um Freiburg, in Köln RheinEnergie mit 81 Prozent. In Hamburg, Berlin und München sind es Stromnetz Hamburg/Hamburg Energie, Allego und die Stadtwerke München (SWM).

Berechnungsgrundlage der Kalkulationen waren jeweils die Kosten pro Kilowattstunde für eine Tankfüllung für 100 Kilometer mit einem BMW i3 (Verbrauch: 15 kWh/100 km) an einem AC-3-Anschluss (11 kW) an öffentlichen Ladesäulen. Die Ladedauer beträgt 1:36 Stunden. Es wurden ausschließlich Tarife ohne Vertragsbindung berücksichtigt.

Weitere Hintergrundinformationen finden Sie unter http://bit.ly/Ladesaeulencheck_2019

Pressekontakt:

Volker Walzer, Pressesprecher, LichtBlick SE, Zirkusweg 6, 20359
Hamburg, Tel: 040 / 6360-1260, E-Mail: volker.walzer@lichtblick.de
LichtBlick auf Twitter: @lichtblick_de

Original-Content von: LichtBlick SE, übermittelt durch news aktuell

Disclaimer/ Haftungsausschluss: Für den oben stehend Pressemitteilung inkl. dazugehörigen Bilder / Videos ist ausschließlich der im Text angegebene Kontakt verantwortlich. Der Webseitenanbieter Kfzwirtschaft.de distanziert sich ausdrücklich von den Inhalten Dritter und macht sich diese nicht zu eigen.

Hinweis: Gefällt Ihnen dieser Artikel, Sie können Ihre eigene Pressemitteilung ebenfalls unkompliziert über CarPR.de veröffentlichen.
Weitere spannende Beiträge

E-Auto mit schwerem technischen Defekt – so gewinnen Sie beim Verkauf durch günstige Lösungen

Ein schwerer technischer Defekt an einem E-Auto kann dazu führen, dass Verkäufer unsicher sind, wie sie am besten vorgehen sollten. Doch durch spezielle Verkaufsservices für Elektromobilität sollten Sie nicht zögern, auch unter diesen Umständen einen Verkauf in Betracht zu ziehen, da Sie hochwertige Hilfe in Anspruch nehmen können. In diesem Artikel erklären wir die Schritte, die Sie unternehmen sollten, um trotz schwerer technischer Defekte beim Verkauf Ihres E-Autos zu gewinnen.

Der E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt 2025 im Wandel: Warum gebrauchte Fahrzeuge attraktiver als je zuvor sind

Der E-Auto-Gebrauchtwagenmarkt 2025 verändert sich rasant, und gebrauchte Fahrzeuge gewinnen an Attraktivität. Technologische Fortschritte und die bessere Verfügbarkeit von Informationen sind Schlüsselfaktoren. Dieser Artikel analysiert, wie sich diese Veränderungen auf die Kaufgewohnheiten auswirken.

Eine umfassende Anleitung zur Motorinstandsetzung: Alles was Sie wissen müssen

Wenn Ihr Motor eine Überholung benötigt, ist es hilfreich, ein gründliches Verständnis des Instandsetzungsprozesses zu haben. Dieser Artikel bietet eine umfassende Anleitung, die von der ersten Diagnose bis zur finalen Prüfung reicht. So sind Sie bestens vorbereitet, um die Instandsetzung erfolgreich umzusetzen.

Praktische Tipps für die Autoverschrottung – So erzielen Sie bestmögliche Preise für BMW, VW, Audi und Mercedes

Dieser Artikel bietet Ihnen einige nützliche Ratschläge zur Autoverschrottung, um den besten Preis für Ihr Fahrzeug zu erhalten. Setzen Sie auf unsere langjährige Erfahrung und einen professionellen Service. Lassen Sie uns gemeinsam das Maximum aus Ihrem alten Auto herausholen!

Effiziente Autoentsorgung in Burgdorf für Ihr altes Auto: Von defekten BMW über Unfallfahrzeuge bis Schrottautos

Die Autoentsorgung in Burgdorf bietet effiziente Lösungen für alte Fahrzeuge. In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihr defektes oder unfallbeschädigtes Auto einfach und umweltbewusst entsorgen können. Lassen Sie sich inspirieren und erhalten Sie wertvolle Informationen zur Schrottverwertung.

Sie lesen gerade - Ladesäulencheck 2019: Kampf um Vormachtstellung auf Kosten der Verbraucher